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Dörfer werden benachteiligt

 

Stellungnahme von J. Wurms aus Wehnsdorf zur geplanten Erhöhung der Grundgebühren des TAZV Luckau:

 

 

Die Anhebung der Grundgebühren, sowohl für Trinkwasser als auch für Abwasser, sollen dem TAZV  klar kalkulierbare Mehreinnahmen bescheren, die er schon am 01.01. des Jahres für den 31.12. vorhersehen kann.

 

Das Argument, dass es Haushalte mit weniger als 10 kubikmeter Verbrauch pro Jahr gibt, kann nicht für die Mehrheit der TAZV Kunden zutreffen. Hier kann man auch ähnlich wie der KAEV Mindestmengen (Pflichtentleerungen bei Mülltonnen) einführen, deren begründete Unterschreitung dann nachzuweisen ist.

 

Klar ist, dass nach dem vorgelegten Gebührenkonzept die Landbevölkerung mit Ein- oder max 1,5 WE pro Grundstück bei diesem, für den Verband so „notwendigem" Sanierungskonzept eindeutig benachteiligt ist.

Die Stadtbevölkerung mit Wohngrundstücken von ca 4,5 WE wird eindeutig bevorteilt.

 

Beispiel:

Ein Einfamilienhaus zahlte brutto ca. 7,- EUR Grundgebühr für TW, jetzt soll er        15 EUR pro Monat zahlen.

An einem Anschluss von der Größe Qn 6 könnten mindest 10 WE angeschlossen werden. Bisher zahlte man dafür zwischen 35,-EUR (bei 5 WE) und 70,- EUR(bei 10 WE) Nach dem jetzigen Vorschlag zahlt man jetzt nur 36,-EUR insgesamt.

Ersparnis: bis 34,- EUR pro Mon.

Bei größeren Einheiten, wie Wohnblöcken etc. vervielfacht sich die Ersparnis in den städtischen Bereichen.

 

Es kann nicht sein, dass der Sanierungsbedarf des TAZV auf Kosten der ländlichen Strukturen ausgetragen wird. Hier versuchen die Städte des Verbandes die Hauptlast den Bewohnern auf den Dörfern aufzubürden.

Um das Wahlvolk noch hinter sich zu bringen werden für die Städter die Grundgebühren sogar noch effektiv gesenkt!

 

Sicher kostet die ländliche Versorgung und Entsorgung mehr als in städtischen Gebieten. Aber das wird nicht einmal ansatzweise untersucht bzw. mit Zahlen hinterlegt, um es auch Bürgern begründen zu können! Dennoch gilt das Solidarprinzip!

 

Wenn denn Gebührenerhöhungen erforderlich sind um anzuzeigen, dass der Verband auch Willens ist, seine miserable Lage selber zu verbessern, dann nur mit einer für jeden Bürger gerechten Verteilung der Kosten. Es kann nicht sein, dass die Landbevölkerung, die schon ohnehin keine verfügbare Infrastruktur mehr nutzen kann, die platt gemacht wurde und für jedes Stück Butter in die Stadt fahren muß, dort tankt, dort ihr Geld lässt und nun auch noch den größeren Anteil der Verluste des TAZV übernehmen soll.

 

Die Lösung liegt in einer stark aufgestuften Grundgebühr für größere Abnehmer. Aber hier scheint es Lobbyisten zu geben, die das verhindern wollen. Da muss ein Grundsatzvortrag die Öffentlichkeit aufklären:

 

Es geht nicht, dass mit mittelalterlichen Methoden die Landbevölkerung ständig zur Kasse gebeten wird.

Erst dann, wenn eine Preisliste für Trinkwasser und Abwasser vorgelegt wird, die die Grundsätze der Gleichbehandlung befolgt, kann dem zugestimmt werden.

Das Landvolk bringt schon sein Geld in die Städte und sorgt damit nicht unerheblich für Steuereinnahmen in den Städten.

- Die Dörfer, die an das Abwassernetz des TAZV angeschlossen wurden, wurden getäuscht, was auf sie zukommt. Das betrifft nicht nur die jetzige Erhöhung der Grundgebühren sondern auch schon vorherige Erhöhungen der Abwassergebühren. Die meisten Gemeindevertreter verstehen erst jetzt, wenn überhaupt, den Widerstand von Walddrehna damals.

 

Wer hat für die Aufnahme der Gemeinde Schönwalde/Freiwalde gewirkt? Die dem TAZV nach meiner Erinnerung 1,4 Mio EUR gekostet hat? Wie kann man ein Wasserwerk neben eine Stallanlage bauen, bei dem die Belüftungsluft  für das Trinkwasser direkt daneben bezogen wird? War das nicht bekannt, als dieses Wasserwerk übernommen wurde? Andere Missgriffe wage ich nicht aufzuzählen. Deshalb kann es für den TAZV - Vorstand keine Entlastung geben.

 

Soviel als Argumentation dafür, dass ich nicht nur die Reduzierung der jetzt vorgesehenen Erhöhung verlange, sondern auch dafür, dass größere Wohneinheiten mehr bezahlen sollten, damit eine Gleichbehandlung erfolgt.

 

 

 

Herr Wurms ist Abgeordneter in der Gemeindevertretung Heideblick. - Vielen Dank für den Beitrag.