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Schulmuseum Schwarzenburg

Vorschaubild Schulmuseum Schwarzenburg

(0152) 318 205 04 Vorsitzender Herr J. Beyer Heimatverein Schwarzenburg e.V.

E-Mail:
Homepage: www.schulmuseumschwarzenburg.com/

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Ein Schmuckstück gefüllt mit Schulgeschichte: Schwarzenburgs einmaliges Museum in alter Einraum-Lehranstalt. Ein Schmuckstück ist in Schwarzenburg entstanden: Ganz offiziell eröffnete dort die alte Schule als Museum ihre Pforten, ein einmaliges Gebäude – bestehend aus Kirche, Schule und Lehrerwohnung. Dass hier heute ein wichtiger Teil der Dorfgeschichte erzählt wird, ist der Hilfe diverser Bürger und der unermüdlichen Arbeit einer Person zu verdanken: dem ehemaligen Dorfschullehrer Helmuth Österitz. Er hatte die Idee, die nach 40 Jahren Lehrbetriebs 1972 geschlossene Einraum-Schule zu erhalten, wieder auszustatten und der Nachwelt als Museum zu erhalten. Die Tafel, die alte Karte des Kreises Schweinitz, Schulbücher, Rechenschieber – diverse Utensilien hatte er längst zusammen getragen. Bis das Klassenzimmer aber vollkommen war, brauchte es noch viel Hilfe, die kam aus der Bürgerschaft: Die Familien Kunze und Rohr und Turowski und Große und Schmidt und viele andere halfen dabei. Bei der feierlichen Eröffnung gibt es nicht nur mit den Helfern ein Wiedersehen – sondern auch mit vielen ehemaligen Schülern und Kollegen. Renate Lehmann zum Beispiel, die ihre Laufbahn als Lehrerin unter den Fittichen von Österitz begann. «Er hat seine ganze Erfahrung weitergegeben, viele Tipps» , schwärmt die 65-Jährige aus Bornsdorf noch immer in höchsten Tönen. «Bei ihm sind die Schüler gerne zur Schule gegangen.» Das kann Karin Handke nur bestätigen. Sie war Schwarzenburgs letzte Schülerin. «Hier habe ich das Einmaleins gelernt.» Als Karin Voigt wurde sie 1968 eingeschult, blieb ein Jahr in der kleinen Klasse, kam dann nach Walddrehna und für das gesamte vierte Schuljahr noch einmal zurück nach Schwarzenburg. «Das war hier sehr klein, sehr persönlich» , erinnert sich die heute 42-Jährige. Daran hatte auch Österitz’ Gattin ihren Anteil, wie sich Karin Handke erinnert. Denn Käte bekochte die Schüler hin und wieder «mit Suppe oder anderen Sachen, die Kinder gerne essen» . «Österitz war ein sehr netter Lehrer, wir haben viel gelernt bei ihm.» Das passierte auch schon einmal unorthodox. «Als eines Tages ein Kuckuck auf einem Baum vor dem Fenster saß, fragte uns Herr Österitz, ob wir schon mal einen Kuckuck gesehen hätten.» Weil das nicht der Fall war, unterbrach der Lehrer den Unterricht und pirschte sich mit den Schülern nach draußen, um den Vogel zu bestaunen. «Dann sind wir wieder rein, der Unterricht ging weiter.» Karin Handke geht durch die Bänke, schaut in die Buchregale, auf die Wandkarten, atmet einen kräftigen Zug Geschichte. «Schüler von heute können sich das doch gar nicht mehr vorstellen.» Dann blättert sie in einem alten Fotoalbum und zeigt auf ein Einschulungsfoto von 1968. «Das bin ich.» Ein kleines Mädchen mit riesiger Schultüte. Ein nicht enden wollender Strom an Gratulanten will an diesem Tag Helmuth Österitz die Hand schütteln. Die Ortsbürgermeisterin grüßt, sogar die Bildungsdezernentin aus Lübben ist gekommen. Sagt, dass es Ruhe brauche für die Schulreform. Das hält keinen der Gratulanten vom Beglückwünschen ab. Blumen über und über, viele persönliche Geschenke sind dabei, auch weitere Ausstattungsgegenstände für die alte Schule. «Das war der schönste Tag in meinem Leben» , sagt Helmuth Österitz, nachdem sich die meisten Besucher längst wieder verabschiedet haben. Dass er so gerührt sein könnte, hatte er vorher nicht gedacht. Und trotz des bis in die Mundwinkel reichenden, zufriedenen Lächelns bekommt er am Ende sogar noch ein schlechtes Gewissen. «Ich habe ja ganz vergessen – ich hätte noch ,Danke‘ sagen wollen.»

 

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