Goßmar - gestern, heute, morgen Ein architektonischer Spaziergang In Goßmar (b. Luckau) wird die Architekturgeschichte eines Bauerndorfes erlebbar gemacht. Die Goßmarer Dorfansichten entstanden aus dem Willen der Goßmarer, die architektonische Vergangenheit ihres Dorfes zu bewahren und sie künftigen Generationen zu erhalten - nicht in Form eines Museumsdorfes, sondern als lebendiges und nutzbares Erbe. Getragen vom Förderverein Naturpark Niederlausitzer Landrücken e.V., ist in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Architektur der Fachhochschule Lausitz eine Ausstellung entstanden, die sich der Betrachter im Spaziergang durch das Dorf erschließt. Maßgeblich unterstützt wird sie vom Amt Heideblick, dessen Gemeindevertretung sich von der touristischen Verwertung des Projekts überzeugen ließ. Die Freilichtausstellung dokumentiert und illustriert die architektonischen Veränderungen eines typisch Niederlausitzer Bauerndorfes für einen markanten Abschnitt der Dorfstraße und richtet aus der Betrachtung der Vergangenheit und Gegenwart heraus den Blick auf die Zukunft Goßmars. Mit neun Tafeln im Dorfkern werden Besucher mit der Goßmarer Siedlungsgeschichte, den typischen Niederlausitzer Siedlungs-, Hof- und Hausformen vertraut gemacht und können die Veränderung der dörflichen Architektur in den vergangenen 100 Jahren ganz greifbar im Vergleich zwischen historischer Abbildung und existierendem Haus erleben. Auf der Grundlage von historischem Bildmaterial und Katasterunterlagen haben Studenten der Fachhochschule Lausitz in ausgewählten Straßenbereichen den historischen Zustand vieler Goßmarer Hausfassaden des frühen 20. Jahrhunderts rekonstruiert. Auch wenn die Goßmarer ihre Fotoalben dafür großzügig öffneten, entstanden mangels durchgängigen Bildmaterials keine Momentaufnahme für einen exakten Zustand, sondern viele historische Schnappschüsse. Gleichzeitig dokumentierten die Studenten im Sommer und Herbst 2005 den architektonischen Ist-Zustand des Dorfkerns. Ergänzt wird dies durch Zukunftsüberlegungen, die im Dorf selbst angestellt worden sind. Mit perspektivischen Skizzen stellt der in Goßmar ansässige Maler und Architekt Uwe Mücklausch provozierende Fragen. Sie sollen zur Diskussion darüber anregen, wie die Niederlausitzer Dörfer trotz Leerstands, Überalterung und Wegzug zu einer sinnvollen Zukunft finden können. Eine wichtige Erkenntnis hat man in Goßmar schon heute gewonnen: der Vergleich zwischen aktuellem und historischem Baubestand zeigt, dass nicht nur verändernde Lebensumstände und Nutzungsanforderungen, sondern auch Zeitgeschmack und steigender Wohlstand stetigen Wandel für die Gebäude des Dorfes bedeuten. Das vielfach zitierte Dorfidyll der Vergangenheit hat es auch in der Architektur nicht gegeben. Am 9. Juli war Ausstellungseröffnung Führungen nach vorheriger Vereinbarung Veranstaltungszeitraum Juli bis Dezember 15926 Goßmar b. Luckau Anmeldungen zu Führungen über Petra Kolkwitz, Tel. 03544 / 6065 |