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Rehkitzrettung aus der Luft

Rehkitzrettung aus der Luft (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Rehkitzrettung aus der Luft

Die Rettung von Rehkitzen vor dem Mähtod gehört zu den wichtigsten Hegemaßnahmen von Jägern und Landwirten. Die Deutsche Wildtierstiftung schätzt, dass jedes Jahr bundesweit ungefähr 90000 Rehkitze unbeabsichtigt bei Mäharbeiten getötet werden. Die Arbeitsbreiten und die Geschwindigkeit der Mähfahrzeuge nehmen ständig zu und die kleinen Kitze ergreifen bei Gefahr nicht die Flucht, sondern verharren regungslos im hohen Gras. Herkömmliche Wildschutzmaßnahmen  wie aufstellen von Windfahnen, Schallquellen und blinkenden Baustellenlampen am Tag vor der Mahd sind sehr zeit- und personalintensiv. Drohnen, ausgestattet mit Wärmebildkameras, bieten eine neuartige technische Lösung, um Rehkitze schnell und sicher zu retten. Der Lebenshof Freiimfelde e.V. biete nun mit solch einer Drohne eine erfolgreiche Lösung für dieses Problem an. Herr Markus  Künstle aus Luckau-Gießmannsdorf steuert mit großem Geschick einen solchen Multicopter, der in eine Höhe von 45 Metern etwa 35 Meter breite Abschnitte systematisch absucht. Beim Blick auf den Monitor der Wärmebildkamera erkennt er Wärmequellen in orangener Farbe. Er stoppt die Drohne und verringert systematisch bis zur Detailerkennbarkeit die Höhe. Sollte es sich um ein Rehkitz handeln, kommen jetzt die Helfer zum Einsatz. Ausgestattet mit Funkgeräten werden sie durch den Piloten zielsicher zum Kitz geführt. Nicht mit bloßen Händen, sondern durch Handschuhe geschützt, werden sie in Transportboxen an den  Feldrand  gesetzt, um sie unmittelbar nach der Mahd wieder freizusetzen. Die Berührung mit bloßen Händen könnte später dazu führen, das durch den menschlichen Geruch die Ricke das Kitz nicht mehr annimmt.

Die Agrar GmbH Langengrassau hat sich dieses fliegenden Wildretters vom Lebenshof Freiimfelde e.V. bedient und am Wochenende zum ersten mal eingesetzt. Gemeinsam mit den ortsansässigen Jägern und Helfern wurden die an diesem Tag zu mähenden Felder abgesucht. Es wurden keine Kitze in den Flächen gefunden, da alle vorkommenden Ricken noch nicht gesetzt hatten. Die Technik und das Können des Piloten haben vollends überzeugt, so dass sie bei den anstehenden Wiesenmahten  erneut gefordert werden.

Text und Foto: D.Becker