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Mühle Goßmar

Vorschaubild Mühle Goßmar

Die letzte von insgesamt 11 Wassermühlen am Gehren-Goßmarer-Mühlenfließ, die Goßmarer Mühle, befindet sich unweit des eigentlichen Dorf-kerns, kurz vor der Mündung des Fließes in den aus Bornsdorf kommenden Kohlegraben. Erstmalig erwähnt wurde die Goßmarer Mühle in einer Urkunde, die den Kauf der Mühle durch den Luckauer Rat am 31. März 1368 von Botho von Jleburg belegt. Für die Nachwelt festgehalten hat dieses Robert Scharnweber in einer Zusammenstellung über die Berste-Mühlen von Waltersdorf und Gehren . Wie auch der über-wiegende Teil der anderen Mühlen entlang des Fließes (vgl. Scharnweber), handelt es sich bei Goßmarer Mühle um eine Mahlmühle. Der früheren Ausstattung und der baulichen Größe der Mühle nach zu urteilen, war es eine 1 Tonnen Rückschütt-mühle mit zwei Mahlgängen.

Besichtigung der Mühle


Über viele Generationen wurde die Mühle von der Familie Schade betrieben. Hiervon zeugen Eintra-gungen im Landeshauptarchiv in Potsdam und im Goßmarer Kirchenbuch. Der letzte Müllermeister aus dem Hause Schade, Richard Schade, fiel in den letzten Kriegstagen. Da er nicht in Goßmar beerdigt wurde, befindet sich auf dem Grabstein seiner Eltern nur eine Gedenkschrift. Von nun führte seine Ehefrau den Mahlbetrieb und die Landwirtschaft.


1953 wurde die Goßmarer Mühle aufgrund der damaligen Agrarreform von seiner Ehe-frau verlassen. Alle Gebäudeteile gingen in Besitz der Landwirtschaftlichen Produktions-genossenschaft (LPG) über. Diese nutzte die Mühle anschließend nur noch als Schrotmüh-le, bis letztlich aufgrund des technischen Fortschritts auch dies wirtschaftlich unbedeutend wurde. Nachdem das Mühlengebäude und die angrenzenden Wirtschaftsteile noch einige Zeit als Motoren- und Traktorenstation (MTS) genutzt worden war, stand sie bis 1992 leer. Einzig allein die Wohnungen waren vermietet.

Mit Hilfe früherer Mitarbeiter lässt sich die Ausstattung der Goßmarer Mühle bis zum Jahr 1953 ungefähr nachvollziehen, allerdings sind die In-formationen unvollständig. Neben dem Staubzylinder (auch Schrollenzylinder genannt) als Reinigungsmaschine, dem Gesämeausleser (Trieur), einer Quetsche, zwei Walzenmühlen waren zur Getreide- und Mehlförderung auch Elevatoren und Plansichter vorhanden. Über den Walzenstühlen waren Wunderwald-Trichter an-geordnet. Weiterhin war die Mühle mit einer lie-genden, mit Kippbalken versehenen, Mischmaschine, einem Fahrstuhl sowie der notwendigen Transmissionen ausgestattet. Nach Auskunft von Zeitzeugen reichte schon vor Seit der Restauration und Wiederausstattung ist Mühle alljährlich zum Mühlentag sehr gut besucht dem Zweiten Weltkrieg die Wasserkraft als alleiniger Antrieb der Mühle nicht aus. Bei Bedarf wurde ein Elektromotor eingeschaltet, welcher im Erdgeschoss installiert war. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurde der überwiegende Teil der Maschinen entfernt oder unbrauchbar gemacht. Mit der fehlenden Nutzung der Mühle begann der Verfall des Gebäudes.
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Nach einer Restaurierung der Mühle (Dach, Böden, Treppen, Putz) konnten bereits einige Müllereimaschinen installiert werden, die zum Teil aus anderen Mühlen der Region stammen. So können Besucher bereits wieder die Transmissionen, Staubzylinder mit Trieur und zwei Sechskantsichter besichtigen. Auch der Fahrstuhl wurde mit Teilen aus der Dammühle (Wildau-Wentdorf) wieder aufgebaut. Darüber hinaus sind ein Annahmeelevator, ein Walzenstuhl, die Wunderwald-Trichter sowie eine Schrotmühle im Gebäude zu finden. Zum Antrieb wird ein Elektromotor verwendet, der an gleicher Stelle angeordnet ist, wie zur Zeit der wirtschaftlichen Blüte.

Die derzeit vorhandenen Maschinen sind überholt worden und voll funktionstüchtig. Für die nahe Zukunft ist der Betrieb der Schrotmühle durch Wasserkraft geplant.
Von August bis Oktober erfolgte der Aufbau des Wasser-rads durch den Mühlenbaumeister Paul Nagel aus Luckau. Das Wasserrad hat einen Durchmesser von fünf Meter, ist 0,6 Meter breit und für eine rückenschlächtige Anströmung ausgelegt.

(Quelle: muehle-gossmar.de)

Goßmar
Goßmar 56
15926 Heideblick

(03544) 12289
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Homepage: www.muehle-gossmar.de